Die Bibliothek des Orient-Instituts der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft - Beirut

Geschichte

Die Bibliothek ist Teil des Orient-Instituts der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft - Beirut, das 1961 gegründet wurde. In den ersten Jahren ihres Bestehens wurde die Bibliothek rasch zu einer der wichtigsten orientalistischen Forschungsbibliotheken ausgebaut. Nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges (1975-1991) verlangsamte sich das Wachstum: Westliche Fachliteratur war nur noch schwer zu beschaffen, während Bücher und Zeitschriften aus dem arabischen Raum weiter erworben werden konnten. 1987 waren die deutschen Mitglieder des Instituts gezwungen, nach Istanbul überzusiedeln. Eine vollständige Rückkehr war erst 1994/95 möglich. In der Zwischenzeit war ein zweites Institut und eine zweite Bibliothek mit dem Sammelschwerpunkt "Türkische Welt(en)" gegründet worden. Beide Institutionen bilden eine organisatorische Einheit.

Bestand

Gesammelt werden Bücher und Zeitschriften in allen wichtigen Sprachen Europas und des Vorderen Orients, wobei Arabisch naturgemäß im Vordergrund steht. Trotz seiner sehr wechselvollen Geschichte verfügt die Bibliothek über eine bedeutende Sammlung an Texten und wissenschaftlicher Fachliteratur. Lücken, die durch die Kriegsjahre und den Aufbau einer zweiten Bibliothek entstanden sind, werden allmählich geschlossen.

Aufgrund der traditionellen Ausrichtung der deutschen Orientalistik lag der Schwerpunkt in den Anfangsjahren auf dem Bereich der klassischen Orientalistik unter besonderer Berücksichtigung des sunnitischen Islams. Regionalstudien, Zeitgeschichte und schiitischer Islam kamen später hinzu.

Die Bibliothek besitzt eine umfangreiche Sammlung von Texten und Studien der Bereiche Koran- und Hadithwissenschaften, islamische Theologie und islamisches Recht, Philosophie und Mystik. Weitere Sammelgebiete sind Geschichte der Naturwissenschaften und der Mathematik in der islamischen Welt sowie islamische Kunstgeschichte.

In den Bereichen Geschichte und Sozialwissenschaften sind alle Perioden islamischer Geschichte gut vertreten. Dies gilt insbesondere für moderne Geschichte. Darin dürfte sich das gestiegene Interesse an der zeitgenössischen arabischen und islamischen Welt widerspiegeln. Die Bibliothek verfügt außerdem über zwei Spezialsammlungen: eine zum Libanon und eine zum indischen Islam (Nizamuddin Collection). Die Geschichte des Christlichen Orients ist ein weiteres Interessen- und Sammelgebiet.

Klassische Arabische Literatur gehört zu den traditionellen Forschungsgegenständen der deutschen Orientalistik. Auch hier verfügt die Bibliothek über eine umfangreiche Sammlung. Moderne arabische Literatur dokumentiert das "Archiv der modernen arabischen Literatur".

Semitische Philologie, die zeitweise nicht mehr erworben wurde, wird seit einigen Jahren erneut gesammelt.

Die Bibliothek ist sehr gut mit Periodika ausgestattet. Neben den wichtigsten wissenschaftlichen Zeitschriften verfügt sie über einen reichen Bestand an akademischen, religiösen, politischen, kulturellen und literarischen Periodika aus allen Teilen des Vorderen Orients. Manche Zeitschriften sind ausserordentlich selten und ihr Bestand von ungewöhnlicher Vollständigkeit. Die Periodikakollektion umfaßt ca. 1700 Titel, während die gesamte Bibliothek ca. 125 000 Bände enthält.

Die Bibliothek des Orient-Instituts ist eine Präsenzbibliothek. Für ihre Benutzung wird ein Leserausweis ausgestellt.

Adressen

Orient-lnstitut Beirut - Library
Rue Hussein Beyhum - P.O.B. 11-2988
1107 2120 Riad el-Solh - Beirut - Lebanon

Tel.: 00961 - 1 - 376 598, 372 940
360 599 (Ext. 116)
Fax: 00961 - 1 - 376 599

E-mail: oib-bib@oidmg.org
Homepage: http://www.oidmg.org/

Hinweise zu den Katalogen

Texte in arabischer Schrift sind nach den Regeln der DMG transliteriert.

Die Mehrzahl der Aufnahmen folgt den Regeln der Preussischen Instruktionen (PI), andere den Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken (RAK – WB). Eingeordnet wurde in Anlehnung an RAK.